Folgender Artikel erschien am 13.12.2022 in der Südwest-Presse.
Den Artikel verfasste die Redakteurin Beate Reuter-Manz:
Kinder spenden für Kinder: 1000 Euro haben Gemeinschaftsschüler aus Dietenheim dem Ulmer Hospiz zukommen lassen; und zwar für die Trauerarbeit mit Kindern. „Trauerbegleitung von Kindern ist so wichtig. Das wird oft unterschätzt“, sagt Claudia Schumann. Die unverhoffte Finanzspritze ist eine gute Nachricht für sie.
Die Geschäftsführerin erzählt von Buben und Mädchen, die nach dem Tod eines Elternteils besonders stark sein wollen. Die sich zusammenreißen, nicht weinen und Verlustängste mit sich selber ausmachen, „nur, damit die Mama oder der Papa nicht noch trauriger werden“. Doch Kinder, die einen Elternteil verloren haben, dürfen, ja sie sollen sogar trauern. Tun sie das unter pädagogischer, fachlicher Anleitung, kann laut Schumann zwar „der Riss im Herz nicht gekittet werden“. Doch lasse sich die Wunde doch so heilen, „dass Kinder eine größere Chance haben, aus der Trauer wieder gesund hervorzugehen.“ Vom Geld aus Dietenheim sollen Materialien und Maßnahmen bezahlt werden. „Vielleicht machen wir mit Betroffenen einen Ausflug“, sagt Schumann.
„Wir hatten unseren Spaß und tun sogar noch etwas Gutes“, meint Neuntklässlerin Alessia Notarangelo. Spaß hatten die Schüler von Klasse fünf bis neun bei einem Völkerballturnier mit gemischten Mannschaften aller Klassen. „Das hat gut geklappt. Sowohl zwischen Jungen und Mädchen als auch zwischen Großen und Kleinen“, pflichtet auch Mitschüler Dejan Gerovac bei. Mit ihrem Schulturnier hatte sich die „Gemeinschaftsschule im Illertal“ an der Schulsport-Aktionswoche „Für Verständigung und gegenseitige Toleranz“ beteiligt, erzählt Sportlehrer Martin Priener, der Sprecher der Fachschaft. 909 Schulen mit 180 000 Schülern beteiligten sich letztlich an der Aktion des Kultusministeriums, 20 bekamen einen Geldpreis von 1000 Euro.
Bald wird die Ulmer Hospiz-Chefin bei einer Schulversammlung in Dietenheim über ihre Arbeit berichten. „Dann wird uns womöglich klar, dass s unsere kleinen Alltags-Probleme eigentlich gar keine sind“, vermutet Schulleiterin Ariane Pentz.
